Verbesserung der Patienten Compliance bei der Unterdruck-Wundtherapie

Als Wundpflegekraft haben Sie dasselbe Szenario schon hundertmal gesehen: Ein Patient macht ausgezeichnete Fortschritte mit der Unterdruck-Wundtherapie im Krankenhaus, was dann aufgrund der mangelnden Fortführung der Therapie durch den Patienten in der postakuten Versorgung wieder zunichtegemacht wird.

Hört sich das vertraut an? Aber keine Sorge. Denn obwohl die Therapieeinhaltung durch den Patienten nie garantiert ist, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um die Compliance bei Ihren Wundpatienten zu verbessern.

Nurse taking care of a wound care patient

Warum Patienten die Therapie nicht einhalten

Fehlende Patienten Compliance bei der Unterdruck-Wundtherapie in der ambulanten Versorgung liegt häufig an einem der folgenden Gründe:1-4

  • Mangelnde Patientenaufklärung und -einbindung bei der richtigen Anwendung des Geräts.
  • Verunsicherung des Patienten in Bezug auf das Gerät.
  • Übermäßiger Geräuschpegel vom Gerät.
  • Schlafstörungen.
  • Verlegenheit oder Unbehagen mit dem Gerät bei der Arbeit/im sozialen Umfeld.

Wie kann die Therapieeinhaltung der Patienten verbessert werden?

Wundpflegekräfte sehen die möglichen Folgen einer Nichteinhaltung der Therapie – darunter die Unterbrechung in der Heilung und teure Wiederaufnahme ins Krankenhaus –, aber die Patienten möglicherweise nicht.

Angesichts dieser Risiken ist es wichtig, sich auf die folgenden drei Hauptbereiche zu konzentrieren, um Ihren Patienten dabei zu helfen, NPWT einzuhalten und eine erfolgreiche Wundschließung/-heilung zu erzielen:

1. Beurteilung und Aufklärung vor der Entlassung

Die Aufklärung zur Wundbehandlung sollte in dem Moment beginnen, in dem die Unterdruck-Wundtherapie im Krankenhaus anfängt, und sollte weitergeführt werden:1,3

  • während des Krankenhausaufenthalts des Patienten
  • bis zur Entlassung
  • während der Übergangspflege/Anschlussheilbehandlung, bei jedem Verbandwechsel durch einen Krankenpfleger

Als Teil der routinemäßigen Patientenversorgung ist es wichtig, die Fähigkeit des Patienten und der Betreuungsperson zu beurteilen, die Anweisungen zu verstehen, und daraufhin die Maßnahmen zur Patienteneinbindung entsprechend der Bedürfnisse anzupassen. Eine sehr gute Beurteilungsmethode besteht darin, die Patienten und Betreuungspersonen zu bitten, Ihnen die Anwendung des Geräts zu demonstrieren, nachdem Sie dessen Gebrauch erklärt haben.1,3

  • Einschalten des Geräts und ordnungsgemäße Anwendung.
  • Einschalten des Geräts für die erforderliche Dauer.
  • Behälter und/oder Verbände wechseln, falls nötig.
  • Verstehen der Bedeutung der Alarme (akustisch und optisch).
  • Erkennen von Komplikationen wie offene Blutungen, anomales Exsudat und extreme Schmerzen.
  • Rufen von Unterstützung in einem Notfall oder für technische Hilfe.

2. Bitten Sie Pflegepersonen, „positiven Druck“ auszuüben

Die Therapieeinhaltung der Unterdruck-Wundtherapie durch die Patienten kann mittels „positivem Druck“ durch Betreuungspersonen erleichtert werden. Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern, die ein Auge auf die Patienten haben können. Gewinnen Sie diese Personen dafür, die Patienten während der Übergangspflege zu unterstützen, sie zu motivieren und ihnen dabei zu helfen, die Therapie einzuhalten. Pflegepersonen können nicht konforme Patienten ermutigen, indem sie sie daran erinnern, das Gerät eingeschaltet zu lassen, und ihnen zum Beispiel helfen, Alarme zu beheben.

3. Unterstützende Ressourcen für Patienten bereitstellen

Achten Sie darauf, Ihren Patienten genügend Informationsmaterialien, deutliche Anweisungen und Kontaktdaten für Pflegeteams bereitzustellen. Denken Sie auch an Apps wie Make NPWT easier“ von Medela (Apple App Store, Google Play Store) , die schnellen Informationszugriff bietet, um Patienten bei der Einstellung und Anwendung ihrer NPWT-Geräte zu unterstützen.

Konsistente Anwendung von Systemen zur Unterdruck-Wundtherapie

Wenn Patienten Sorgen bezüglich der NPWT haben, ist eine fehlende Vertrautheit mit dem Gerät häufig der Grund dafür. Die Patienten haben jedoch angegeben, dass sie sich bei der Anwendung und Erklärung des Gerätes durch Krankenpfleger im Krankenhaus „sicher und gut aufgehoben“ fühlten.5

Daher kann die Wahl des gleichen Gerätes für Krankenhaus und Übergangspflege hilfreich sein:4,5

  • Verfestigen Sie die richtige Anwendung
  • Fördern Sie die Vertrautheit mit den Gerätefunktionen, Tönen und Alarmen
  • Bauen Sie Patientenvertrauen in die Anwendung des Geräts auf
  • Unterstützen Sie Patienten dabei, mit NPWT besser zurechtzukommen 

Achten Sie auch besonders auf den Geräuschpegel des NPWT-Geräts während des Betriebs. Lautere Geräte bringen Patienten in sozialen Situationen möglicherweise in Verlegenheit oder stören ihren Schlaf.

Achten Sie auf kompakte und leise Geräte, die speziell für den Patientenkomfort und die Benutzerfreundlichkeit in allen Pflegeumgebungen entwickelt wurden. Zwei dieser bei Medela verfügbaren Geräte sind:

Unterdruck-Wundtherapie

Weitere interessante Artikel

Verbessern Sie jetzt die Therapieeinhaltung durch den Patienten mit NPWT

Mehr Informationen anfordern

Literaturhinweise

1 Martindell D. The safe use of negative-pressure wound therapy. AJN. 2012, 112(6):59-63.

2 Burke JR, Morley R, Khanbhai M. Using portable negative pressure wound therapy devices in the home care setting. Smart Homecare Technology and TeleHealth. 2014. Available at: https://www.dovepress.com/ by 73.195.108.118. Accessed Jan 2019.

3 Fife C, Weir D. The challenges of negative pressure wound therapy in clinical practice. Today’s Wound Clinic. 2010, 4(6):1-11. Available at https://www.printfriendly.com/p/g/eDBiGM Accessed 15 Jan 2019.

4 Upton D, Andrews A, Stephens D. Patient’ experiences of negative pressure wound therapy for the treatment of wounds: a review. JOWC. 2013, 22(1):34-39. 5. Fagerdahl, AM, Bostrom L, Ottosson C. Patients’ experience of advanced wound treatment—a qualitative study. Wounds. 2013, 25(8):205-211.

5 Fagerdahl AM, Boström L, Ottosson C, et al. Patients’ experience of advanced wound treatment—a qualitative study. Wounds 2013;25(8):205–11.